Unser Freund und Genosse Ralf Malachowski ist gestorben. Nicht überraschend, denn Krebs hat die gemeine Eigenschaft, die von ihm Befallenen lange zu quälen. Ralf hat alle Therapien tapfer mitgemacht und blieb trotz alledem bis in die letzten Stunden politisch hellwach.
Kennen gelernt habe ich Ralf in der AKL-MV. Dort war er schon lange engagiert, bevor ich dazu kam. Mich beeindruckte die Klarheit seiner politischen Argumentation, seine Ehrlichkeit, seine Kameradschaftlichkeit.
Als im Sommer 2014 der bisherige Sprecher der AKL-MV seine Funktion niederlegte, zögerte Ralph nicht, die Funktion zu übernehmen. Dabei war er schon vielfältig engagiert: Mitglied des Landesvorstandes, Mitglieder der Bürgerschaft Rostock, Gründungsmitglied und einer der Sprecher der LAG Innerparteiliche Kommunikation… Und er hatte doch gerade erst aus gesundheitlichen Gründen in der LAG Innerparteiliche Kommunikation seine Funktionen niedergelegt – was wir anderen LAG-Mitglieder allerdings nicht ahnten, sonst hätten wir ihm kaum das Amt des Sprechers zugemutet. Ralph mutete es sich zu. So war er. Ein Freund, ein Genosse, mit dem man Pferde stehlen konnte.
Ralf ging auch, allen Hinweisen und „Warnungen“ zum trotz, zu den Rostocker Montagsmahnwachen. Nicht als Zuhörer, sondern als Redner! Und überzeugte die Anwesenden mit seinen Ausführungen: So muss linkes Engagement aussehen!
Im Sommer 2014 stießen junge Genossinnen und Genossen zur AKL, die meinten, alles anders und viel besser machen zu können und sehr sektiererisch und agressiv auftraten. Text wie „Primitiver Sexismus“ und der Vorwurf, “ dass es in der AKL Menschen gibt, die sich konsequent gegen Ziele der Linkspartei stellen und stattdessen sich in eine Reihe stellen mit rechtskonservativen bis faschistischen Kräften“, wurden zum Grundtenor dieser auch SAV-geprägten Gruppierung.
Ralph, schon sehr krank, erwiderte Ende November 2014 in seiner ruhigen, klaren Art:
„Liebe AKLER! Nun werde ich mich doch in die Diskusion, einmischen! R. irrt ,wenn er meint das wir alles mit aufnehmen was die Bundes-AKL meint. Man ist nicht automatisch Bundes-AKL Mitglied, wenn man der LAG-AKL-MV beitritt, und umgekehrt! Ich werde dafür kämpfen das wir eine eigenständige AKL-MV bleiben. Man muss nicht alles mitmachen was die Bundes-AKL vorschreibt! Weiterhin möchte ich vorschlagen das wir am Samstag kein Beschluss fassen, das wäre den anderen Genossen der AKL nicht korrekt gegenüber! Zum Beispiel Torsten Koplin oder Wilfried Freier gegenüber! Lasst uns morgen die Eckpunkte erarbeiten, und dann per Umlaufverfahren oder auf einer nächsten Sitzung den Beschluss herbeiführen.“
Aber wann jemals hätten ruhige Worte und kluge Argumente eine Gruppe von Fanatikern beeindruckt? Zusammen mit anderen Genossinnen und Genossen trat Ralf zur Jahreswende 2014/15 aus der AKL aus. Gesundheitlich stabilisiert haben die heftigen, unsachlichen, permanenten Attacken auf keinen Fall, wie auch andere am eigenen Leib erfahren mussten.
Einen umfangreichen, liebevollen Nachruf findet Ihr auf der Webseite des Kreisverbandes Rostock.
Tiefbewegt haben wir die Nachricht erhalten, dass unser Landesvorstandsmitglied, Ralf Malachowski, nach schwerer Krankheit verstorben ist. Mit Ralf verlieren wir einen Menschen, der sich stets und mit voller Leidenschaft für die sozialen Belange seiner Mitmenschen eingesetzt hat. Seine Sorgen, sein Elan und seine Tatkraft galten immer auch unserer Partei.
Wir werden ihn stets in guter Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt ganz besonders seinen Angehörigen.
Die Linke Mecklenburg-Vorpommern.
Liebe Genossinnen und Genossen,
unser Genosse Ralf Malachowski aus Rostock ist nach schwerer Krankheit verstorben. Diese Nachricht hat uns sehr betroffen gemacht.Ralf Malachowski war Gründungsmitglied der LAG Innerparteiliche Kommunikation und einer ihrer Sprecher, bis er diese Funktion aus gesundheitlichen Gründen im Mai 2014 abgeben musste. Auch danach hat er nach seinen Möglichkeiten aktiv in der LAG mitgearbeitet, zuletzt noch auf der Basiskonferenz im März dieses Jahres. Wir werden Ralf Malachowski als Menschen und als Mitkämpfer vermissen.
Mit solidarischen Grüßen
i.A. Dietmar Stephan
LAG Innerparteiliche Kommunikation
Liebe MitstreiterInnen,
gerade erhielt ich diese traurige Nachricht. Persönlich kenne ich Ralf seit vielen Jahren im politischen wirken. Er war auch Gast bei unserer RotFuchsveranstaltung, wenn es seine Zeit erlaubte, da er auf vielen politischen Gebieten sehr aktiv war. Seit geraumer Zeit hat er stets mutig und aufrichtig gegen seine Krebserkrankung gekämpft und letztendlich diesen ungleichen Kampf verloren.
Wir werden Ralf als einen aufrichtigen Linken in Erinnerung behalten, der stets bescheiden gelebt hat, sich stets solidarisch gegenüber seinen Mitstreitern verhalten hat und sich für die sozial schwachen in dieser Gesellschaft eingesetzt hat. Viel Anerkennung hat er sich in seiner offenen, ehrlichen und stets sachliche Art bei Freunden und MitstreiterInnen erworben.
Viel zu früh haben wir einen linken Kämpfer verloren.
In großer Anteilnahme
Carsten Hanke
Die Bürgerschaft und der Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock trauern um das am 20. September 2015 verstorbene Mitglied der Bürgerschaft
Ralf Malachowski.
Herr Malachowski ist mit der Kommunalwahl der Hansestadt Rostock am 25. Mai 2015 für die Fraktion DIE LINKE. in die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock gewählt worden.
Er hat dieses Amt mit großer Ernsthaftigkeit und hohem Verantwortungsbewusstsein ausgeübt, ebenso auch als Mitglied im Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern, als Mitglied im Sozial- und Gesundheitsausschuss sowie als stellvertretendes Mitglied im Klinikausschuss, Ausschuss für Schule und Sport und Jugendhilfeausschuss.
Die Rostocker Bürgerschaft verliert mit ihm einen sozial engagierten Kommunalpolitiker.
Wir werden Herrn Malachowski in ehrender Erinnerung behalten und übermitteln den Angehörigen unsere aufrichtige Anteilnahme.
Dr. Wolfgang Nitzsche Roland Methling
Präsident der Bürgerschaft Oberbürgermeister der
Hansestadt Rostock Hansestadt Rostock
Quelle: http://epaper.ostsee-zeitung.de/rss/2015-10-14/sa.html
Die Trauerfeier am 9.10. vereinte viele Genossen. Einige kamen von weither, andere waren verhindert, aber in Gedanken dabei. Diejenigen aber, die ihm das letzte halbe Jahr als Sprecher der AKL M-V so schwer machten (und es daher wohl an nötigsten gehabt hätten, wenigstens an seiner Urne Abbitte zu leisten), fehlten geschlossen – die jungen Ultralinken ebenso wie die SAVler. Klar doch, sie mussten ja solidarisch für das Weltwohl kämpfen, Tag und Nacht.
Zur Erinnerung und für alle, die noch nicht von Ralph’s Wunsch erfahren haben: Er bat darum, statt Kränze und Blumen an die Volkssolidarität zu spenden. Die Bankdaten findet ihr hier: http://epaper.ostsee-zeitung.de/rss/2015-10-14/sa.html. Man kann im Feld „Verwendungszweck“ die Bezeichnung „Spende“ um die Worte ergänzen „In memoriam Ralph Malachowski“.
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Auf der Webseite der „neuen“ Landesarbeitsgemeinschaft AKl M-V findet sich kein Wort des Gedenkens oder des Dankes zum Tod des langjährigen AKL-Mitgliedes Ralph Malachowski, auch nicht von denjenigen, die ihn als Sprecher abgelöst haben (http://www.originalsozial.de/partei/arbeitsgemeinschaften/antikapitalistische_linke/sprecher_in/).
Das ist bezeichnend und beschämend – möchtest Du solche Genossen an Deiner Seite haben?
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