Eine unglaubliche Infamie!

Eigentlich ist dieser Blog tot. Denn seit den niederträchtigen, hinterlistigen, gemeinen, permanenten Angriffen junger „Genossen“ auf die bisherigen AKL-Mitglieder gibt es die AKL M-V nicht mehr: Ziel erreicht. Wessen Ziel? Denkt selber nach.

Einer der besten Mitmenschen, die ich je kennenlernte, lebt seit dem September 2015 nicht mehr. Bei einem anderen Prachtkerl brach damals ein altes Trauma wieder auf. So heftig, dass er noch immer nicht wieder gesund ist. Die anderen sind auch nicht ohne Blessuren davon gekommen.

Warum ich jetzt davon schriebe? Weil es immer noch schlimmer geht. Beispielsweise durch den Herrn Tomasz Konicz (* 1973), „ein Autor und Journalist polnischer Herkunft“ (Wikipedia). Vor einigen Tagen verbrach er auf telpolis einen unglaublich infamen Text.

Telepolis war einmal eine lesenswerte, sachlich-kritische Internetzeitung. Internetzeitung ist sie noch immer, aber Mannschaft und Orientierung habe sich geändert. Mainstream ist angesagt, mindestens. Manchmal auch Schlimmeres. So wie bei Konicz.

Der nimmt ein kurzes Zitat aus einem Text von Sahra Wagenknecht als Anlass für eine unsägliche Diffamierung. Dabei ist der Text von Sahra, selbst wenn man ihn aus dem Zusammenhang gerissen liest (so wie K. ihn zitiert), völlig korrekt:

Ich glaube, dass die Einordnung in rechts und links nach wie vor ihre Gültigkeit hat. Für mich ist links, die Verteilungsfrage in den Mittelpunkt zu stellen und sich für weniger Ungleichheit und mehr soziale Sicherheit einzusetzen. Im Konflikt zwischen Beschäftigten und Kapital heißt das, auf der Seite höherer Löhne statt höherer Rendite zu stehen. Leider verbinden heute viele mit „links“ etwas ganz anderes, etwa die Befürwortung von möglichst viel Zuwanderung oder abgehobene Gender-Diskurse, die mit dem Kampf um echte Gleichstellung wenig zu tun haben. Das bedauere ich sehr.“

Was ist falsch daran? Versuchen wir ein Stückchen Umkehrung: „Links ist … die Befürwortung von möglichst viel Zuwanderung“. Dann wäre also die Bundeskanzlerin die linkeste aller Linken?

Dem unwerten Herrn Konicz gefällt Sahras Links-Definition ganz und gar nicht und so hält er sie kurzerhand für „nationalsozialistische Neidpropaganda, die sich nicht nur gegen die Finanzmärkte (raffendes Kapital), sondern vor allem gegen Minderheiten richtet.“ Eine solch unglaubliche Unterstellung begründet er dann wie folgt:

Es gibt keinen sinnvollen ökonomischen Zusammenhang zwischen dem Asylrecht, der Schwulenemanzipation („Gender-Diskurse“) und der Mindestlohndebatte – oder dem Ausgang einer Tarifrunde in der Metallindustrie. Dieser Zusammenhang existiert nur im Kopf des Nazis oder des Rechtspopulisten.“

Beachtet bitte: Sahra hat nicht von Finanzmärkten gesprochen und schon gar nicht von raffendem Kapital. Sie hat auch nicht gegen Minderheiten Stellung bezogen. Und sie sieht auch keinen „sinnvollen sinnvollen ökonomischen Zusammenhang zwischen dem Asylrecht, der Schwulenemanzipation („Gender-Diskurse“) und der Mindestlohndebatte …“

Der unwerte Herr Konicz ist nicht nur sehr bösartig, sondern offenbar auch grenzenlos dumm. Sonst würde er nicht Gender-Diskurse auf Schwulenemanzipation reduzieren. Gender ist wirklich viel mehr::

„Heute bezeichnet der Begriff darüber hinaus in den Sozialwissenschaften die gesellschaftliche Geschlechterrolle (englisch gender role) bzw. die sozialen Geschlechtsmerkmale. Er bezieht sich also auf alles, was in einer Kultur als typisch für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird (zum Beispiel Kleidung, Beruf und so weiter); er verweist nicht unmittelbar auf die körperlichen Geschlechtsmerkmale (sex).“ (Wikipedia, dort steht noch viel mehr Wichtiges).

Seine offenbar grenzenlose Dummheit offenbart der unwerte Herr Konicz auch mit diesem Satz, durch den er verdeutlicht, dass er selbst recht simple Textstellen nicht versteht:

„… selbstverständlich zählt auch Wagenknecht zu den schärfsten „Finanzmarktkritikern“ Deutschlands, die eine nationalsozialistisch verkürzte Kapitalismuskritik am „raffenden Kapital“ formulieren, ohne die krisengebeutelte reelle Mehrwertproduktion in der Warenindustrie auch nur zu thematisieren“.

Wenn Sahra sagt: „Im Konflikt zwischen Beschäftigten und Kapital heißt das, auf der Seite höherer Löhne statt höherer Rendite zu stehen, dann meint sie eben die „ Mehrwertproduktion in der Warenindustrie“ (K.) und nicht das „raffende Kapital“ (auch K.).

Aber es kommt noch dicker. Weil Sahra Trumps Absicht für ein groß angelegtes öffentliches Investitionsprogramm positiv wertete, findet der unwerte Herr Konicz,

[es] ließe sich ganz tabufrei fragen, was ist mit den mutigen Investitionsprogrammen des nationalsozialistischen Keynesianers Adolf Hitler, der Deutschland immerhin seine Autobahnen bescherte? (Man wird ja wohl noch fragen dürfen!)“.

Da sollten WIR doch mal ganz tabufrei fragen, wieso der unwerte Autor Konicz, der noch drei weitere Hassartikel über Sahra zu verantworten hat (17.3.201626.7.2016 und 11.8.16), wieso also er im besonderen und telepolis im allgemeinen nicht längst am Pranger der Hasspropaganda steht.

Zur Verdeutlichung: Merkmale für Hasspropaganda, die auf den unwerten Herrn Konicz und sein Publikationsorgan zutreffen, sind u.a.:

  • Gegner, Andersdenkende oder Andersgläubige werden verunglimpft.
  • Man sieht sich im Alleinbesitz der Wahrheit.
  • Mit dramaturgischen Mitteln werden starke Gefühle wie Wut, Zorn oder Mitleid erzeugt.
  • Die Argumentation ist absolut einseitig, Gegenmeinungen werden verschwiegen, lächerlich gemacht, verzerrt oder falsch wiedergegeben.

Wo bleibt DEIN, MEIN, UNSER Aufschrei zugunsten von Sahra?

Nachtrag:

Im Nachgang zu diesem Artikel, der ja der Blog-Architektur geschuldet bei neueren Beiträgen „nach unten“ rutscht, habe ich eine statische Seite „Sahra“ mit entsprechenden Unterseiten eingerichtet, die weitergehende Informationen und Kommentare enthalten. Auch dort könnt Ihr Kommentare einstellen.

In jedem Fall solltet Ihr das „Welt“-Interview mit Sahra lesen. Es ist wunderbar, wie souverän sie die Fragen der Interviewer beantwortet!

Mehr zu den Anfeindungen gegen Sahra sogar aus den Reihen unserer Partei findet Ihr auf der Seite Sahra (und den zugehörigen Unterseiten) dieses Blogs.

6 Gedanken zu „Eine unglaubliche Infamie!

  1. Die Verblödung ist ungeheuer und ist immer noch steigerungsfähig! CDU-Generalsekretär Peter Tauber setzte die Linkspartei mit der AfD gleich. Und SPD-Generalsekretärin Katarina Barley sagte, „Frau Wagenknecht bedient dabei aber die gleichen Vorurteile wie die Demagogen vom rechten Rand“. Haben die so eine Riesenangst vor den Ergebnissen der kommenden Bundestagswahl?
    Quelle: http://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Politik/Wagenknecht-will-AfD-Protestwaehler-gewinnen

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  2. Sie haben den Friedenswinter abgeschossen, dann erst Elsässer und danach Ken Jebsen bös verunglimpft – jetzt geht es gegen Sahra, eine der ganz wenigen Aufrechten (richtiger: die Aufrechteste) unter den Linken. Da hilft nur gaaaaanz viel Gegenhalten mit Leserbriefen ohne Zahl, bei jeder Gelegenheit, mit und ohne Pseudonym. Denn man will uns unsere linke Identität stehlen!

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  3. Der Autor Günter Hering hat völlig Recht und es ist richtig und wichtig zu gleich diese Verunglimpfung öffentlich zu machen. Das wird aber nicht ausreichen, denn es ist deren Auftrag so zu agieren.
    Wichtiger und nachhaltiger ist aber, wenn jeder der Lesen und Schreiben kann diesen Autoren seinen Protest darlegt, unabhängig davon ob dieser veröffentlicht wird oder nicht. Mir fällt ein altes aber immer noch zutreffendes Lied ein, dessen wir uns alle besinnen sollten “ Wacht auf verdammte dieser Erde…..“!
    In diesem Sinne
    Euer Carsten Hanke

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  4. Mein Leserbrief an die Ostsee-Zeitung und dort sogar veröffentlicht:
    Unzutreffende Vorwürfe
    Den Aussagen des CDU-Generalsekretärs und der SPD-Generalsekretärin kann ich nicht folgen. Persönlich stimme ich den Aussagen von Frau Wagenknecht zu. Ihre Meinung wird doch nicht dadurch falsch, dass sich die AfD in bestimmten Punkten ähnlich äußert. Wenn die AfD klug wäre, dann würde sie in einigen Politikbereichen die Aussagen von SPD oder CDU kopieren – und schon müssten diese Parteien ihre Parteiprogramme entsprechend einkürzen. Eine lustige Vorstellung!
    http://www.ostsee-zeitung.de/Extra/Meinung/Leserbriefe/Politik-Leserbriefe/Unzutreffende-Vorwuerfe; bezogen auf den OZ-Artikel http://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Politik/Wagenknecht-will-AfD-Protestwaehler-gewinnen

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  5. Lieber Günter,
    Du hast natürlich mit Deinen Darlegungen in Deinem Beitrag auf aklmv.wordpress.com
    unter https://aklmv.wordpress.com/ völlig recht.
    Unter anderem geht es ganz offensichtlich darum, die besten Führungskräfte innerhalb
    unserer Partei DIE LINKE, zu denen zweifellos unsere Bundestagsabgeordnete Genossin Dr. Sahra Wagenknecht gehört, politisch „schachmatt“ zu setzen.
    In den eigenen Reihen gibt es leider auch einige „Heckenschützen“, die da mitmachen.
    Wer weiß, welche Auftraggeber dahinter stecken, um Sahra und zugleich unserer Partei DIE LINKE zu schaden?
    Seit einigen Monaten steht Sahra besonders im Fokus.
    Das Repertoire der politischen Gegner ist breit gefächert, um sie zu diffamieren, wo es nur geht.
    Mit Entstellungen, Halbwahrheiten und zum Teil auch mit Lügen wird gearbeitet, weil Sahra Wagenknecht es auf keinen Fall schaffen soll, bei der nächsten Bundestagswahl im September diesen Jahres erneut ein Mandat für den Bundestag zu bekommen.
    So werden zum Beispiel gerade Falschmeldungen besonders häufig wiederholt, weil man glaubt, dass irgendetwas von den Unterstellungen und verlogenen Behauptungen im Gedächtnis der Menschen hängen bleiben wird.
    Allen Friedenskräften wird es gegenwärtig sehr schwer gemacht.
    Von der Kriegstreibern wird mit aller Kraft und auf vielfältige Weise versucht, die Friedenskräfte zu spalten, um damit die Friedensbewegung zu schwächen bzw. am Erstarken zu hindern.
    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und uns gemeinsam, dass die Kriegstreiber nicht zum Zuge kommen sowie dass dort, wo Krieg herrscht, wieder Frieden einkehrt und bei uns der Frieden erhalten bleibt!

    Herzliche Grüße!

    Eckart Kreitlow

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  6. Was sind denn das für politische Selbstmörder in der Parteiführung? Wenn die „bürgerlichen“ Medien gegen Sahra hetzen, dann zeigt das ja nur, wie gut und überzeugend sie ist und dass sie mit ehrlichen Gegenargumenten kaum widerlegbar ist. Aber wenn der unwerte Herr Genosse Riexinger auch noch und ganz prinzipiell gegen Sahra schießt, dann hört der Spaß doch wohl auf!
    Ich werde ihm und seinesgleichen nicht den Gefallen tun und austreten, auch wenn mich der Gedanke schmerzt, dass ich solchen unguten Gesellen ihr Gehalt mitfinanziere. Aber als Parteimitglied habe ich etwas mehr Möglichkeiten, meine Meinung kundzutun.

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